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neugedacht gGmbH

Wenn Scheitern ein Erfolg ist

Wer ist der Kunde?

Die beiden Gründer von neugedacht wollten Unternehmensspenden neu denken und hatten die Idee Mitarbeiter bestimmen zu lassen, wohin das Unternehmen spendet. Der Impact, der mit dieser Spende erreicht wird, sollte darüber hinaus transparent sichtbar werden. Unternehmen können so die Mitarbeiterbindung stärken und ihre Spenden ebenfalls besser für die Außenwirkung nutzen. Das Startup erlangte innerhalb kürzester Zeit große Bekannt- und Beliebtheit, entschied sich aber dennoch das Vorhaben zu beenden.

Herausforderung

Aus unzähligen Interviews mit potenziellen Kunden war die Idee bereits weit entwickelt. Allerdings war noch nicht klar, ob das Marktpotenzial ausreichend ist, um daraus ein gemeinnütziges Startup aufzubauen. Daneben mussten sich die Gründer von ihrem privaten Geld finanzieren, weshalb bei der Entwicklung besonders auf die Kosten geachtet werden musste.

Ziele des Kunden

neugedacht fragte uns an ein MPV, also ein Minimum Viable Product, für sie zu entwickeln. Damit wollten sie erste Kunden von sich überzeugen und Spenden über diese Plattform sammeln. Es musste für Unternehmen und ihre Mitarbeiter somit bereits nutzbar sein, ohne hohe Kosten für die Entwicklung zu investieren.

Was haben wir gemacht?

Vor der eigentlichen Entwicklung trafen wir uns mehrmals, um den Umfang des MVP abzustimmen und einzugrenzen. Dadurch konnten die Kosten auf ca. ein Fünftel der ursprünglich vorgesehenen Plattform reduziert werden, ohne dass der Mehrwert für Kunden merklich reduziert werden musste. Erreicht wurde das hauptsächlich dadurch, dass die Plattform so aufgesetzt wurde, dass viele Administrations-Funktionen nicht automatisiert wurden. Außerdem wurde als Basis WordPress verwendet, wodurch die Gründer viele Inhalte ohne Programmierkenntnisse selbst anlegen konnten.

Durch die Einschränkungen in der Funktionalität war der Administrationsaufwand zwar deutlich erhöht, allerdings hätte diese zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem sich das Marktpotenzial bestätigt, nachgeholt werden können.

Innerhalb von zwei Wochen wurde die Plattform von uns entwickelt. Zum Projekt gehörten folgende Leistungen:

  • Einbringung eigener Erfahrung und Umsetzungsvorschlägen
  • Überführung des Konzepts in technische Anforderungen
  • Wöchentliche Planung der Entwicklungsschritte
  • Tägliche Updates des Entwicklungsstandes
  • Aufsetzen der Plattform auf WordPress-Basis
  • Entwicklung benötigter Plugins in PHP
  • Wöchentliche Review der entwickelten Ergebnisse

Ergebnis und Nutzen

Dank der direkten Arbeit mit dem Team, dem kontinuierlichen Testen und der regelmäßigen Abstimmung konnte das MVP in kürzester Zeit entwickelt werden, ohne dass es nach Fertigstellung Anpassungen benötigte. Das Team konnte im Anschluss das Produkt bei potenziellen Kunden, Messen und Pitch-Events vorstellen und an Kunden verkaufen. Dabei stellte sich heraus, dass viele Unternehmen zwar Interesse zeigten, aber die Zahlungsbereitschaft nicht ausreichte, um daraus ein Startup aufzubauen.

Das Team entschied sich das Projekt zu beenden und keine weitere Version zu entwickeln. Zwar hätte mit den gesammelten Erkenntnissen und Ideen eine neue Lösung entwickelt werden können, jedoch wäre der Aufwand zu hoch gewesen, um das Risiko einzugehen. Von außen betrachtet ist das Startup somit mit seiner Idee gescheitert. Jedoch lag das weder an der entwickelten Lösung noch an dem Gründungsteam – die Gründungsidee fand keinen Markt. Das Team jedoch hat durch das Projekt einiges gewonnen: Kontakte, Erfahrung und Kompetenzen, die ihnen neue Job-Möglichkeiten verschafft haben.   

Jede Entscheidung hat das Gründerteam selbst getroffen, aber wir haben sie nach bester Möglichkeit beraten. Die Nachricht von der Aufgabe des Startups hat uns entsprechend persönlich ergriffen. Der Erfolg des Projektes liegt allerdings genau darin: Das Startup ist schnell gescheitert, aber als Team haben die Gründer gewonnen und das Beste aus der Situation gemacht.   

„Das Team der IT-Projektschmiede hat uns so unterstützt, als ginge es um ihr eigenes Startup“

Philipp Winkler, Co-Gründer von neugedacht über die Zusammenarbeit

Moritz (links) und Philipp (rechts) sind die Gründer von neugedacht

Fazit

Was dem Gründerteam passiert ist, ist selbst schon Gründern passiert, die heute weltberühmt sind. Nicht jede Idee hat das Potenzial daraus ein funktionierendes Unternehmen zu entwickeln. Erfolgreiche Gründer zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie wissen, wann eine Idee gescheitert ist und dass sie dann die Entscheidung treffen das Vorhaben aufzugeben. Diese Entscheidung zu treffen ist viel schwieriger, als man als Außenstehender denkt und nur wenige finden den richtigen Zeitpunkt

Das Projekt hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Risikominimierung ist, solange eine Idee noch nicht am Markt validiert wurde. Im Fall von neugedacht hätte es sogar noch einfachere Wege gegeben die Idee zu verproben. Was einen oft daran hindert diesen Weg zu gehen ist, dass man so für die eigene Idee brennt und man es direkt „vernünftig“ machen will. Dabei ist unsere Erfahrung, dass kleine und einfache MVPs oft der beste erste Schritt sind. Dies muss aber nicht bedeuten, dass man an Qualität einbüßt oder länger braucht, um die Lösungsidee umzusetzen.

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